Samstag, 2. Mai 2009

Sarah lernt das Gehen....

Ok, ich gebe zu, ich bin nicht gerade die totale Sportskanone, aber auf mindestens 50 gegangen Schritte pro Tag bin ich dann doch immer gekommen. Zur Tür raus, Treppen runter, ab ins Auto, aus dem Auto zur Arbeit, leicht lebensmüde über die kleine Autobahn zum Bäcker gegenüber und wieder nachhause. Durch mein mehr mal weniger regelmäßiges Badminton Training hat sich der Gedanke in mir breit gemacht doch recht fit zu sein. Das ich mich aber gleich so getäuscht habe, habe ich zum ersten Mal gespürt , als ich voll motiviert , im tiefsten Winter auf die Idee kam zum trainieren anzufangen. Was bei mir dann so aussieht:
- super früh aufstehen
- Wanderschuhe anziehen
- ganz wichtig die Handtasche nicht vergessen
und von mir, Glockenbachviertel, zu meiner Arbeit nach Freimann (ca. 16 km, gefühlte 40km) zu wandern. Es ist arschkalt und es liegt Schnee, aber das stört mich am Anfang noch überhaupt nicht und so setze ich voller Elan strotzend einen Fuß vor den anderen, spaziere durch den Englischen Garten, bewundere das Lichtspiel der Nebelschwaden die aufsteigen und bin voller Vorfreude auf meinen Jakobsweg. Bis ich irgendwann bemerke, dass ich keine Ahnung mehr habe, wo ich mich gerade im Labyrinth des E-Gartens befinde. Ich habe Glück und sehe, dass ich nicht die Einzige verrückte um dieses Uhrzeit hier bin und Frage einen Radlfahrer nach dem richtigen Weg... und gehe weiter...schaue auf die Uhr und merke, dass die Zeit langsam knapp wird, meine Arebit wartet schliesslich nicht auf mich. Also lege ich einen gewaltigen Zahn zu. Meine Füße schmerzen mittlerweile sehr in den noch nicht eingelaufenen Wanderschuhen, ganz zu schweigen von meiner rechten Schulter, die jetzte schon seid fast zwei Stunden meine blöde Handtasche schleppen muss. Ich bin genervt und könnte schreien vor Wut... Wo verdammt nochmal ist so ein blödes taxi, wenn man es mal braucht?! Endlich ein Lichtblick, das km Schild
-> Aumeister 0,5 km.
Mit "leichter" Verspätung und völlig fertig komme ich in der Arbeit an und habe das Gefühl sofort einzuschlafen vor Erschöpfung. Was natürlich nicht geht und so bringe ich den Tag irgendwie mit Streichhölzern zwischen den Augen, über die Bühne.
Abend´s falle ich nur noch in mein Bett, weil mein ganzer Körper schmerzt und der Tag danach ist auch nicht besser, weil ich unter einem fiesen Muskelkater leide.
In meinem Kopf macht sich ein riesengroßes, rot- (HKS 13) blinkendes Fragezeichen breit. Wie um alles in der Welt soll ich jemals den Jakobsweg schaffen ?
Nach ein paar Recheren wird mir klar, dass ich mir, wie in so vielen anderen Lebenslagen auch, mal wieder zu viel Druck gemacht habe, alles auf einmal sofort zu können, zu wollen, zu müssen, typisch... Kein Mensch hetzt über den Jakobsweg! Deswegen beschließe ich mind. einmal in der Woche gemütliche 15-25km an einem ganzen Tag zu wandern. So viel Zeit habe ich schließlich in Spanien auch und so fahre ich mit einem sehr guten Freund ;-), mein personal Wandertrainer, jedes Wochenende die S-Bahn Endstationen ab um von dort Richtung München zu gehen.... So erlebe ich den Frühling Sonntags mal nicht verkatert vom feiern im Bett sondern auf blühenden Wiesen. ;-)
Die Umstellung vom Kleidchen zum Wanderoutfit hat mich einiges an Überwindung gekostet. Wie oft wollt ich mich am liebsten hinter meinem Rucksack verstecken. Blöd nur, dass man ihn am Rücken trägt. Mittlerweile habe ich mich an mein neues Qutfit gewöhnt und "Wanda" (ohhh Gott bin ich BB geschädigt! ;-)) wie ein kleiner Profi über Feld und Wiesen....

1 Kommentar:

phantasia hat gesagt…

Es heißt ja auch "Wir geben deiner Zukunft ein Zuhause" und nicht "Wir machen den Weg frei". ;)